Mit guter Vorbereitung auf lange Strecken

Eine Panne wünscht sich kein Autofahrer. Erst recht nicht auf einer langen Urlaubsfahrt. Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH gibt wertvolle Tipps, damit so ein Ausfall nach Möglichkeit nicht passiert. Auch auf die Fahrerin oder den Fahrer kommt es.

Check vor dem Start

Ob „Do it yourself“ oder in der Werkstatt: Rund zwei Wochen vor dem Start in die Ferien sollte das Auto so fachkundig wie gründlich untersucht werden. Wie steht es um Bremsscheiben, Bremsbeläge oder Kühlmittelstand? Ist der Ölwechsel fällig oder gar überfällig? Sind die Reifen in Ordnung? Funktioniert die Lichtanlage einwandfrei? Wenn Handlungsbedarf besteht, bleiben noch einige Tage Zeit für Reparaturen und Wartungen. Die Profiltiefe der Pneus soll laut Gesetz mindestens 1,6 Millimeter betragen. Die GTÜ empfiehlt jedoch vier Millimeter, um Aquaplaningrisiken möglichst gering zu halten. Außerdem sollte der Luftdruck den Herstellervorgaben entsprechen.

Notfallausrüstung

Wichtig ist es ebenso, einen Blick auf die Fahrzeugausstattung zu werfen. Ist die vorgeschriebene Warnweste griffbereit? Idealerweise hat man zusätzlich Warnwesten für alle Mitfahrenden an Bord. Befindet sich das Warndreieck an seinem Platz? Ist das Erste-Hilfe-Set vorhanden und auf aktuellem Stand? Keine Pflicht, aber immer wieder nützlich ist eine Taschenlampe.

Fit und ausgeruht starten

Stress kann nicht nur die Technik bereiten, sondern auch der Mensch am Steuer. Tagsüber arbeiten, bis spätabends Koffer packen und dann in die Dunkelheit hinein starten: Das ist nicht ratsam. Ausgeruht und gelassen loszufahren erhöht die Konzentration und verbessert Reaktionszeiten. Daher das Gepäck nicht in letzter Minute zusammenstellen, dabei auch nachdenken zu Dingen, die gern vergessen werden – diese Vorgehensweise schafft Raum für Erholung vor dem Fahrtantritt. Tipp: Wenn mehrere Fahrer das Auto im Alltag nutzen, sollte der Urlaubsfahrer gleich nach dem Einsteigen eine optimale Sitzposition einstellen und Innen- wie Außenspiegel dazu.

Pausen einplanen

Der Gesetzgeber schreibt keine Pausen vor. Durchfahren bis zum Ziel ist freilich selten zielführend. Daher am besten schon vor Fahrtantritt ein Pausenplan erstellen. Die GTÜ empfiehlt alle zwei Stunden einen Stopp für 15 Minuten. Demensprechend lassen sich frühzeitig entsprechende Rastplätze auswählen. Ruhezeiten verhindern den gefährlichen Sekundenschlaf, dem jährlich in Deutschland mindestens 2.000 Unfälle zuzuordnen sind. Ob die meisten Autofahrer sich stets vernünftig verhalten? Die Frage kann sich jede Autofahrerin und jeder Autofahrer selbst beantworten. Offenbar sind Männer eher geneigt, viele Stunden hinterm Steuer zu verbringen als Frauen.

Verpflegung für unterwegs

Ist ja klar, Schweinshaxe und Knödel liegen schwer im Magen und bilden keine passende Grundlage für die Ernährung vor oder während der Fahrt. Leichte Mahlzeiten sollen es sein und noch dazu kleine Portionen. Reis, Gemüse oder Fisch belasten die Verdauung wenig, gesunde Snacks spenden ebenfalls Energie. Wichtig ist stets ausreichend Flüssigkeit. Sehr gut eignet sich Wasser, um einer Dehydrierung vorzubeugen. 

Fahrerwechsel als guter Weg für lange Strecken

Nicht immer möglich, aber meist sinnvoll: Ein Fahrerwechsel verhindert Übermüdung oder Konzentrationsmängel. Diesen am besten ebenfalls einplanen, damit der Platz hinter dem Steuer rechtzeitig getauscht wird. Entspannt werden viele Fahrten, wenn zwei Fahrer sich vor der Fahrt absprechen, wann sie wechseln wollen. Beide können sich über die Route austauschen und Vorlieben berücksichtigen. Fährt sie lieber Passstraßen, er lieber Autobahnpassagen? Stört den Fahrer die Dunkelheit und schlecht beleuchtete Strecken weniger als die Fahrerin? Den Wechsel kann man dann gleich noch nutzen, um frische Luft zu schnappen oder Dehnübungen oder einen kleinen Spaziergang zu machen.

Wochenende und Sonnenschein mit dem Cabriolet

Freunde des gepflegten Offenfahrens genießen von Frühling bis Herbst jede Fahrt abseits von Regenfällen. Nach der Winterpause empfiehlt die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH, dem Dach vor den ersten Open-Air-Kilometern etwas Zuwendung zu schenken. So kann das Fahrzeug wieder ungetrübte Saisonfreude schenken.

In aller Offenheit

Alles schon mal vorgekommen: Klemmt die Verriegelung des Daches, bleibt es über der Reisegesellschaft geschlossen. Oder ein Regenschauer naht, und die mitunter recht komplizierte Verdeckkonstruktion mag von einer Rückkehr in die Ausgangsstellung nichts wissen. Da bleibt nur eine Pause unter Tankstellendach oder im Parkhaus, bis der Regen abgezogen ist.

Einfachheit siegt

Simpler sind manche Roadster: Einmal nach hinten greifen, mit Schwung das Faltdach nach vorn ziehen und binnen Sekunden mit zwei Schnappverschlüssen fixieren – fertig. Doch auch bei ihnen kann sich der Stoff während der Winterpause aufgrund gern dramatischer Temperaturunterschiede am Standplatz schon mal verziehen und sich gegen das Schließen sträuben.

Geschmeidig in den Frühling

Grundsätzlich gilt: Jedes flexible Fahrzeugdach sollte sich leichtgängig und ohne Nebengeräusche öffnen lassen und nach dem Schließen fest sitzen. Um Fehlerquellen aufzuspüren, macht es Sinn, das Verdeck mehrfach zu öffnen und zu schließen. Sind dabei Widerstände spürbar? Fetthaltige Sprays helfen häufig als Schmiermittel an den Gelenken. Stark angerostete oder beschädigte Gestängeteile sollten ersetzt werden. Ein wacher Blick untersucht Stoffdächer auf kleinere Beschädigungen oder Risse. Wichtig ist ein gründliches Anschauen der Dichtungen. Sind sie noch intakt? Staub und Schmutz lassen sich dort mit einem milden Reinigungsmittel entfernen.

Reinlichkeit ist eine Zier

Ob nur eine Staubschicht nach der Winterpause das Cabriolet oder den Roadster den Wagen bedeckt oder Schmutz vom vergangen Herbst nicht entfernt wurde: Zu den ersten Handlungen vor Saisonbeginn gehört das Waschen . Vor allem bei Stoffverdecken geschieht dies möglichst von Hand. Im Zuge der Reinigung lassen sich Mängel erkennen.

Verjüngende Kur fürs Verdeck

Gegen undichte Stellen bietet der Fachhandel verschiedene Gegenmittel an: Dichtmittel-Sets können Dichtungen retten, Reparaturkleber für ganz kleine Löcher oder Patches für etwas ausgedehntere schadhafte Stellen verlängern den Einsatz von so manchem Verdeck. Perlt das Wasser auf dem Stoff nicht ab, sondern dringt ins Gewebe, wirkt eine frische Imprägnierung oft Wunder. Beim Waschen wird auch deutlich, ob das Wasser in den dafür vorgesehenen Kanälen abläuft. Schmutz oder Laub verstopfen mitunter diese Abflüsse. Beste Voraussetzungen für eine Rostbildung.

Kleiner Check der übrigen Autotechnik

Ob nun Cabriolet oder nicht, nach längerer Standzeit ist ein Blick auf die Technik immer sinnvoll. Passen die Flüssigkeitsstände von Motor, Kühler, Bremsen und gegebenenfalls der Servolenkung? Haben die Reifen ausreichend Profil? Stimmt der Luftdruck überein mit den Herstellerangaben? War die Batterie in den Wintermonaten abgeklemmt, sollte der Motor nach dem Verbinden der Pole problemlos anspringen. Dreht der Anlasser nur müde durch, deutet das auf einen schwachen Akku hin. Wenn Nachladen nur kurzfristig hilft, ist ein Austausch notwendig.

Jetzt aber: Ab in den Frühling!

Nach allen Streicheleinheiten für den automobilen Begleiter vieler Freilufttage kann es endlich losgehen. Bei nun wieder wärmenden Sonnenstahlen löst schon die ausgiebige Probefahrt Frühlingsgefühle aus. Ist alles im grünen Bereich, fehlen vor der der Fahrt in die Ferien allenfalls Sonnenbrille, Sonnencreme und eine gutsitzende Kopfbedeckung gegen Zugluft.

Pendeln mit Pedalkraft: Mit dem Fahrrad zur Arbeit

Vom Stau bis zur Parkplatzsuche: Der Arbeitsweg mit dem Auto ist nicht immer eine Freude. Wie wäre es mit dem Umstieg aufs Fahrrad? Der Frühling liefert die richtige Stimmung dafür, und von der GTÜ gibt es Hintergrundwissen und Tipps.

Endlich strahlt die Sonne wieder, die Temperaturen steigen – der Frühling ist da! Wäre das nicht die ideale Gelegenheit, um mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren statt mit dem Auto? Die Vorteile liegen auf der Hand: Kein Stau, kein Parkplatzstress und dazu eine Extraportion Bewegung an der frischen Luft.

Prima Idee, stimmt die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung zu. Doch der Arbeitsweg mit Muskelkraft oder E-Bike sollte auch sicher sein. Dafür gibt die Prüforganisation wertvolle Tipps und vermittelt wichtiges Wissen.

Pit-Stop fürs Zweirad

Das Fahrrad aus dem Keller holen und losradeln zu Arbeit? Vorher sollte es gründlich überprüft werden, rät die GTÜ: Sind Bremsen, Licht, Reifen, Schaltung und andere Systeme in Ordnung? Zum Saisonsstart kann sich eine Wartung im Fachgeschäft lohnen. Eine HU braucht das Velo zwar nicht, aber nach dem Pit-Stop in der Werkstatt kann man auf seine Verkehrssicherheit vertrauen.

Sicher auf dem Arbeitsweg

Fast jeder kennt die Herausforderungen des Verkehrs in der Rushhour. Nicht nur die Verkehrsdichte ist hoch, von Herbst bis Frühjahr kommen dazu Dunkelheit und häufig schlechte Sicht durch die Witterung. Eine moderne Fahrradbeleuchtung mit LED-Technik, Standlicht und Nabendynamo sorgt dafür, dass man gut sieht und im Dunkeln selbst gut gesehen wird. Reflektoren an Pedalen und Speichen sind gleichfalls essenziell für die Sicherheit. Auch helle oder reflektierende Kleidung hilft, dass Autofahrer die Radler rechtzeitig sehen. Unverzichtbar ist ein gut sitzender Fahrradhelm, der alle fünf bis sieben Jahre erneuert werden sollte.

Gut gepackt

Wie wäre es mit einer neuen fahrradtauglichen Laptoptasche statt Rucksack? Die lässt den Rücken freier atmen. Gute Produkte sind wasserdicht und zudem ergonomisch: Mit sicherem Klickverschluss lassen sie sich blitzschnell am Gepäckträger befestigen.

Gut geplant

Vor der ersten Fahrt zur Arbeit ist der Blick in eine Navigationssoftware sinnvoll. Denn der direkte Weg ist nicht immer der beste. Tatsächlich bietet sich eine Route abseits von Hauptverkehrsstraßen an, über Fahrradwege und durch ruhige Wohngebiete: Das ist viel entspannter und sicherer als entlang der stark befahrenen Hauptstraße.

Gute Gesellschaft

Kleiner Blick über den Lenker: Wie steht es denn mit dem Pendeln per Pedalkraft? Hier punktet in Deutschland klar die Kurzstrecke. Mehr als ein Viertel der Arbeitnehmer in der Bundesrepublik absolvieren regelmäßig Arbeitswege unter fünf Kilometern mit dem Fahrrad. Zwischen fünf und zehn Kilometern sind es nur noch gut zehn Prozent. In Städten mit gutem Radwegenetz ist das Fahrrad in der Rushhour oft die schnellste und praktischste Option.

Mit Elektropower

Dank moderner E-Bikes wird das Radfahren auch für längere Arbeitswege immer attraktiver. 2023 wurden in Deutschland erstmals mehr E-Bikes verkauft als klassische Fahrräder. Wer sich bisher vor der Anstrengung gescheut hat, kann mit elektrischer Unterstützung komfortabel ans Ziel kommen.

Frisch im Büro

Nicht jeder hat am Arbeitsplatz eine Dusche zur Verfügung. Wer trotzdem nicht verschwitzt am Schreibtisch sitzen möchte, hilft sich mit einem kleinen Set aus Handtuch, Feuchttüchern und Wechselkleidung. Sportlicher und gut für den Muskelaufbau ist ein Zwischenstopp im Fitnessstudio nahe beim Arbeitsplatz.

Vorteile nutzen

Radpendler sollten sich erkundigen, ob ihr Arbeitgeber zum Beispiel ein Dienstradleasing anbietet. Das kann Steuervorteile bringen. Ebenso lohnt es sich, nach sicheren Abstellmöglichkeiten auf dem Firmengelände oder in Fahrradparkhäusern zu fragen. Und bei der Steuererklärung nicht vergessen: Die Pendlerpauschale für den Arbeitsweg gibt es auch für Radfahrer.