Im Dialog mit Südkorea

Internationale Delegationen zu Gast in der GTÜ-Zentrale

Die Expertise der GTÜ ist auch international gefragt: Im September waren gleich zwei Delegationen des südkoreanischen Verkehrsministeriums im Rahmen ihrer Deutschlandreise in der Stuttgarter Zentrale zu Gast, um mehr zum Thema “HU an E-Autos“ zu erfahren. Initiiert wurde die Veranstaltung von GTÜ-Akademieleiter Michael Risch sowie dem Akademieleiter der DAT, Siegfried Trede.

Was tun gegen die Brandgefahr?

Das Thema Elektrofahrzeug ist in Südkorea sehr präsent, 78 Prozent der PKW-Neuzulassungen umfassen Fahrzeuge mit elektrischen Antriebssystemen. Einer der wichtigsten Punkte auf der Agenda der Korea Transportation Safety Authority sind die häufig vorkommenden Batteriebrände bei E-Fahrzeugen. Weitere Themen des regen Austauschs umfassten neben den Hochvoltantrieben sowie dem genauen Prüfablauf am E-Fahrzeug die Prüfung von automatisierten Fahrfunktionen im Rahmen der Hauptuntersuchung.

Eine Frage des Standards

Auch die Standards bei der technischen Überwachung in Deutschland sowie die strikte Trennung zwischen Prüfung und Reparatur wurden von Marco Oehler, dem Technischen Leiter der GTÜ und seinem Stellvertreter Axel Sprenger thematisiert. Die koreanischen Gäste präsentierten Einblicke in den aktuellen Stand und die weiteren Pläne bei der Prüfung moderner Fahrzeugsysteme und automatisierter Fahrfunktionen in Südkorea.

Staunen im Labor

Die Kollegen aus Fernost besuchten weitere Unternehmen in der Region Stuttgart sowie die Esslinger “Zukunftswerkstatt”. Die zweite Gruppe informierte sich neben Themen rund um die Hauptuntersuchung insbesondere um den Technischen Dienst. Rede und Antwort zu Fragen rund um die Homologation und Einzelabnahmen von Fahrzeugen standen Heiko Görres von ATEEL und Johannes Pienau, Leiter Technischer Dienst der GTÜ. André Künkler, stellvertretender Laborleiter, sorgte mit seinen Ausführungen zu der präzisen Kalibrierung bei Emissionsmessgeräten im Labor der GTÜ Prüfmittelservice GmbH mehrfach für Staunen bei den asiatischen Gästen.

Restomod: Nichts für die Puristen

Classic News im Blog: Trend zur Modernisierung

Sieht ganz schön neu aus für einen alten Porsche: So geht Restomod (Foto: Sergey Kohl – stock.adobe.com)

Restomod ist ein relativ junges Phänomen in der Welt der klassischen Kraftfahrzeuge und Sammlerautomobile, das in den USA und England seit etwa einem Jahrzehnt zunächst relativ zaghaft, aber aktuell zunehmend in Erscheinung tritt. Als Trend ist Restomod nicht mehr aufzuhalten. Zum Leidwesen jener Fans klassischer Automobile, für die der Sound eines Verbrennungsmotors das Maß aller Dinge ist. Doch was bedeutet Restomod? Die  Wortschöpfung aus Resto (Restaurieren) und Mod (Modifikation) kombiniert klassische Designformen historischer Fahrzeuge mit modernen Technologien. „Um das Beste aus beiden Welten zu vereinen“, behaupten die Marketing-Verlautbarungen.

Eine Frage der Zukunft

Ergänzt werden die Argumente der Restomod-Anbieter durch Aussagen wie „Die Zukunft der Klassiker ist elektrisch“ oder „Wir bewahren die Vergangenheit, indem wir die Zukunft annehmen“. Klassisches Design wird dazu mit modernem Komfort, Zuverlässigkeit und Leistung kombiniert. Vertreter der historisch korrekten Erhaltung von klassischen Kraftfahrzeugen halten davon wenig, während sich vor allem die jüngere Generation sehr wohl mit diesen Restomod-Fahrzeugen anfreunden kann, auch um ihre lieb gewordenen Klassiker vor dem drohenden Aus für Verbrennungsmotoren in Sicherheit zu bringen. Sie erfreuen sich an alltagstauglichen Fahrzeugen, die ohne Einschränkungen bewegt werden können und bei mehr Komfort und Spaß am Fahren trotzdem ein klassisches Design aufweisen. Das bedeutet eigentlich immer einen Eingriff in die Technik, eine Optimierung im Bereich Mechanik, Elektrik und Fahrwerk.

Das Mekka liegt in Las Vegas

Die Leitmesse für die Freunde modernisierter Klassiker ist die SEMA (Specialty Equipment Market Association), die jährlich im Spätherbst im Convention Center in Las Vegas stattfindet. Die zehn gelungensten Restomod-Kreationen wurden in der SEMA Show 2018 vorgestellt, darunter ein Mercedes-Benz 300 SL Gullwing, eine Chevrolet Chevelle Laguna, ein Ford Escort RS 200, ein Ferrari 328 GTS und ein Dodge Charger Ice Car im Stil von Fast & Furious. Der Trend ist ungebrochen, mittlerweile finden sich Restomod-Angebote in Classic Car Auktionen von Bonhams, RM Sothebys und Mecum.

Unwägbarkeiten im Markt

Zu den Unwägbarkeiten im Lager der Restomod-Freunde gehören die auslaufenden Steuerbefreiungen für Elektrohybrid-Fahrzeuge, während reine E-Fahrzeuge weiterhin 10 Jahre von der Kfz-Steuer ausgenommen sind, doch eine doppelte Subvention (H-Kennzeichen/ E-Steuerbefreiung) kommt nicht in Betracht. Gleiches gilt für die Versicherer, deren Policen für Oldtimer bislang mit der Begutachtung der Originalität und / oder dem H-Kennzeichen verbunden war. Nur „echte“ Klassiker kamen in den Genuss vergünstigter Tarife. Zudem fehlt eine klare europäische Regelung im Zulassungsverfahren, das Thema Wertermittlung und Anerkennung durch die Versicherer scheint bisher ebenfalls nicht eindeutig geklärt zu sein.

Schwierig zu bewerten

Wie also bewertet man einen Restomod? Und wie bekomme ich einen Restomod auf die Straße? Dazu haben sich vor allem in den USA die Unternehmen Tesla, Swindon und Zelektric Motors Gedanken gemacht, die im Prinzip für jedes Fahrzeug ein Power Pak anbieten, das mit einer entsprechenden Batterielösung und einem Elektromotor (Tesla oder Swindon Powertrain) ausgerüstet wird. Was in den USA erlaubt ist, wird in Europa aber erst einmal geprüft – und meistens abgelehnt, da die Komponenten nicht der Prüfung nach §13 EG-FGV oder §21 StVZO-Einzelgenehmigung bestehen.

Volkswagen bietet mit an

Volkswagen hat als einer der ersten deutschen Hersteller auf die Restomod Nachfrage reagiert und für seine historischen Fahrzeuge Käfer Typ 1, Busse Typ 2, Limousinen Typ 3 oder die Karmann-Schöpfungen Käfer-Cabriolet und Karmann-Ghia zwei Plattformen bereitgestellt, die bei der Volkswagen Group Components & E-Classics zum Einsatz kommen. Genutzt werden der VW E-Up Antriebsstrang und der ID-3 Antriebsstrang, die beide bereits eine Zulassung für den Straßenverkehr besitzen und unter jedes klassische Volkswagen-Modell verbaut werden können. Versichert werden Restomod-Fahrzeuge derzeit noch wie normale Gebrauchtwagen, die historische Zuordnung wird noch diskutiert.

Mit der GTÜ auf Steffis Spuren

Unterstützung von Nachwuchssportlern hat Tradition

Als Partnerbetrieb des Spitzensports engagiert sich die GTÜ seit vielen Jahren im Rahmen der Förderung ambitionierter, junger Athleten – die Stiftung OlympiaNachwuchs Baden-Württemberg schätzt die Stuttgarter Prüforganisation daher als verlässlichen Partner. Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr konnte GTÜ-Personalleiterin Geraldine Westphal einen Scheck über 2400 Euro an Kristin Redanz, Geschäftsführerin der Stiftung, übergeben.

In Steffis Fußstapfen

Eine der geförderten Sportlerinnen ist Valentina Steiner aus Remseck. Sie trat mit neun beim Porsche-Mini-Grand-Prix an, wurde Süddeutsche Meisterin und kämpft um die Aufnahme in das Bundesliga-Team des TEC Waldau und das Porsche Junior Team des DTB. Mit 17 gilt es für Valentina, Leistungssport und Gymnasium erfolgreich zu kombinieren. Natürlich weiß sie um die große Tradition Baden-Württembergs im Tennis – Steffi Graf aus Brühl schaffte den Sprung an die Weltspitze, gewann 22 Grand-Slam-Turniere und Gold bei Olympia. Ihre Profi-Karriere hat übrigens in Stuttgart ihren Anfang genommen.

Für Valentina Steiner wäre ein Start bei einem der großen Turniere ein nächster Schritt. Damit sich solche Träume und Ziele verwirklichen lassen, bleibt die GTÜ Unterstützer von OlympiaNachwuchs.   

Nachwuchstalent Valentina Steiner (l.) mit Kristin Redanz (Geschäftsführerin OlympiaNachwuchs) Bild: LSVBW