- 15. Februar 2024
- Sicherheit & Praxis
- Rüdiger Abele
Wie man sitzt, so fährt man
Guter Sitz als Plus für Sicherheit, Komfort und Ergonomie
Nicht ohne Grund ist es bei einem Fahrsicherheitstraining die erste praktische Übung: das richtige Sitzen im Auto und damit das korrekte Einstellen von Sitz und Lenkrad. Denn nur bei bestmöglicher Position lässt sich das Fahrzeug optimal beherrschen. Doch es gibt noch weitere Aspekte zum richtigen Sitzen hinterm Lenkrad. 9 Tipps der GTÜ.
9 – Aufrecht sitzen
Es mag ja cool aussehen, mehr aber auch nicht: eine stark geneigte Rücklehne mit halb liegender Position hinter dem Lenkrad. Beispielsweise bei plötzlichen Ausweichmanövern wird sie zum Problem. Man hängt mit gestreckten Armen im Auto – und kann das Lenkrad nicht präzise und schnell führen. Aufrechtes Sitzen ist der bessere Weg.
8 – Es fängt längs an
Zunächst den Sitz in Längsrichtung verschieben. Und zwar so, dass sich das Gesäß weit hinten auf der Sitzfläche befindet – an der Rückenlehne. Und dass die Knie auch bei durchgetretenen Pedalen nicht völlig durchgestreckt sind.
7 – Höhe und Neigung der Sitzfläche
Die Kissenneigung so einstellen, dass die Sitzvorderkante nicht von unten in die Oberschenkel drückt. Viele Sitze lassen sich zudem in der Höhe verstellen. Im Ergebnis sollte man ungefähr mittig durch die Windschutzscheibe nach vorn schauen.
6 – Position halten
Die Sitzlehne wird möglichst aufrecht justiert. Dabei darauf achten, dass mindestens 25 Zentimeter Platz bleiben zwischen dem Oberkörper und der Prallfläche im Lenkrad. Dann kann der Fahrerairbag optimal wirken. Moderne Autos erlauben außerdem ein Einstellen des Lenkrads. Höhe und Längsposition sind so zu wählen, dass der Lenkradkranz bei optimaler Sicht auf das Armaturenbrett bequem in den Positionen „3 Uhr“ (rechts) und „9 Uhr“ (links) gehalten wird.
5 – Souverän sitzen
Die Schultern sollten Kontakt zur Rückenlehne haben und sich auch bei plötzlichen Lenkmanövern nicht davon lösen. Ansonsten besteht die Gefahr, sich am Lenkrad festzuhalten – doch dafür ist es nicht gedacht. Der Test: Bei stehendem Auto etwa ein Linkslenken simulieren, indem die rechte Hand auf ungefähr „zehn vor zwölf“ rutscht – oder ein Rechtslenken mit der linken Hand auf „zehn nach zwölf“. An den vergleichsweise geringen Abstand zum Lenkrad gewöhnt man sich schnell.
4 – Gut für den Rücken
Ein gut eingestellter Autositz kann Rückenschmerzen vorbeugen. Damit trägt er gerade bei langen Fahrten dazu bei, die Kondition zu erhalten. Das ist wichtig für die sogenannte Konditionssicherheit beim Fahrer. Daher sollte man beispielsweise darauf achten, die in vielen Fahrzeugen vorhandene Lordosenstütze zu nutzen. Sie hilft der Wirbelsäule.
3 – Die Elektronik unterstützt
Viele Autos bieten mittlerweile eine elektrische Sitzverstellung. Manche haben darüber hinaus einen Speicher für die optimale Sitzposition und individuelle Einstellungen. Dieser erleichtert, das Auto auf wechselnde Personen einzustellen.
2 – Jacke aus
Insbesondere im Winter fängt sicheres Sitzen sogar bei der Kleidung an. Denn eine dicke Jacke ist am Steuer fehl am Platz. Sie schränkt die Beweglichkeit ein, was in kritischen Situationen die Reaktionsfähigkeit verringern kann. Außerdem wirkt der Sicherheitsgurt wegen der dicken Polster weniger gut.
1 – Klimakomfort
Noch ein Argument, um die Jacke auszuziehen – wobei es nicht die richtige Sitzposition untermauert: Solange das Auto kalt ist, wärmt die Jacke. Doch wenn die (Sitz-)Heizung auf Touren gekommen ist, gerät man ins Schwitzen. Das allein kann unangenehm sein. Zusätzlich kann man sich schneller erkälten, wenn man am Ziel wieder aus dem Auto steigt.