Großer Reifencheck für kleinere Autos

Gib‘ Gummi? Immer gern. Aber welchen? Die GTÜ ruft zum Härtetest.

Kleinwagen sind beliebt. Ob als Zweitfahrzeug oder Auto fürs kleine Budget: In der Klasse von Polo und Co. wird prinzipiell stärker auf den Preis geschaut. Auch bei Reifen. Daher hat sich der gemeinsame Sommerreifentest 2022 vom Auto Club Europa e.V. (ACE), des Auto-, Motor- und Radfahrerbunds Österreich (ARBÖ) und der GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH günstigen Reifen in der gängigen Kleinwagendimension 195/55 R16 gewidmet.

Wer ist der Star unter den Reifen?

Testkandidaten auf dem großen Areal im niedersächsischen Papenburg waren sechs gängige Markenreifen im günstigeren Preissegment von Barum (Bravuris 5HM), Falken (Ziex ZE310 EcoRun), Fulda (EcoControl HP2), Kleber (Dynaxer HP4), Matador (MP47 Hectorra 3) und Uniroyal (Rainsport5). Außerdem noch Qualitätsreifen, die über das Internet zu beziehen sind: der Milestone Green Sport und der Tristar EcoPower 4.

Kommen wir gleich zur Benotung: Ein Reifen ist „sehr empfehlenswert“. Fünf Reifen sind „empfehlenswert“, zwei sind nur „bedingt empfehlenswert“. Durchgefallen ist keiner der getesteten Reifen.

Der Kleber Dynaxer HP4 hat im Test eindeutig die Nase vorn, dicht gefolgt von einem Großteil des Testfelds. Überraschend auch der Milestone, der etwas besser abschneidet als der Tristar und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet.

Hier die Erfahrungen der GTÜ-Tester in drei wesentlichen Bereichen:

Sicherheit bei Nässe

Der verkehrssicherheitstechnisch größte relevante Teil im Test ist das Fahr- und Bremsverhalten auf regennassem Untergrund. Beim scharfen Bremsen aus 80 km/h liegen alle Reifen nah beieinander und zeigen fast alle durchschnittliche bis gute Leistungen. Der Beste im Test ist der Kleber mit einem Bremsweg von 31,4 Metern. Die beiden Schlusslichter sind der Barum mit 36,4 Metern und der Tristar mit 37,4 Metern. Das ist unter den gegebenen Testbedingungen gerade noch ausreichend.

Aquaplaning

Wasserglätte ist eine oft unterschätzte Gefahr, vor allem auf Autobahnen. Wie verhalten sich die günstigen Reifen mit meist geringerem Rollwiderstand, kommen sie ins Schwimmen? Der Nasshandlingkurs schafft Tatsachen: Kritisch ist kein Testreifen. Beim Längsaquaplaning hat der Falken mit 17 Punkten den größten Vorsprung. Überraschend: Der Milestone schafft hier mit 16 die zweithöchste Punktzahl. Schlusslicht ist der Tristar, der zweite online bestellte Reifen, jedoch immerhin noch mit passablen 14 Punkten. Große Überraschung beim Queraquaplaning: Hier dominiert der Milestone das Testfeld mit neun Punkten.

Sicherheit trocken

Kein Sommer ohne Regen: Bei Nässe wird der Reifen zum entscheidenden Faktor

Die Bremsleistungen sind durchschnittlich bis gut. Der Beste im Testfeld ist der Kleber. Schlusslicht ist der Barum, der eine gerade noch akzeptable Performance hinlegt. Einige Pluspunkte für alle gab es wieder im Handling-Bereich. Im Gegensatz zur nassen Fahrbahn sind die meisten Reifen auf trockenem Untergrund besser zu handhaben und bieten mehr Grip. Hier liegen fast alle gleichauf. Unterschiede gibt es bei spontaner Gaswegnahme. Hier reagieren Barum, Falken, Matador, Milestone und Tristar mit etwas Übersteuern, das Heck drängt leicht nach außen, und das ESP ist zwecks Fahrzeugstabilisierung gefordert. 

Wer die Sommerreifentester in Aktion erleben möchte – hier gibt es das Video.

Auf dem Trockenen: es kommt auf den Grip und aufs Bremsen an

Reifen aus dem Internet?

Trotz Preissensibilität in diesem Segment: Werden Reifen online gekauft, empfiehlt die GTÜ dennoch mindestens die Montage durch einen Experten. Beim Kauf in Fachhandel oder Werkstatt ist man zudem auch aus einem anderen Grund eher auf der sichereren Seite: Dort können Verbraucherfragen schnell und transparent geklärt werden. Das ist online eher schwierig, denn nicht überall gibt es Chat-Optionen oder dort Experten. Vor allem was die Lagerung betrifft, kann ein Online-Kauf heikel sein. Denn selbst wenn ein Reifen fabrikneu ist, kann er lange im Regal gelegen und potenziell Schaden genommen haben.

Sieben GTÜpps zum Motorrad-Saisonstart

Die Freiheit auf zwei Rädern fängt mit der Sicherheit an.

(Foto: Harley-Davidson)

Ab aufs Motorrad und nichts wie los in die neue Saison: Für viele Bike-Fans gibt es kaum etwas Schöneres. Die Freiheit auf zwei Rädern erleben, die Frühlingsluft genießen und dabei Winter und Alltag hinter sich lassen – das ist für sie ein bewährtes Vergnügen. Damit es erfolgreich gelingt, hat die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH einige Tipps zusammengestellt.

7 – Oberste Schicht

Ein Blick auf die vorhandene Schutzkleidung – ist sie noch gut in Schuss, so dass sie ihre Wirkung komplett ausüben kann? Denn Materialien von Helm, Jacke, Hose, Handschuhen und Stiefeln altern über die Jahre. Da kann eine Neuanschaffung sinnvoll sein. Zumal es auch dort immer wieder neue Entwicklungen gibt, etwa bei Materialien oder Tragekomfort. Beim Helm rät die GTÜ zu einer Neuanschaffung alle fünf bis sieben Jahre. Wer sich an die Norm ECE 22-05 hält, befindet sich auf der sicheren Seite. Bei Motorradstiefeln gibt die Norm DIN EN 13634 Orientierung: Hier ist der Schutz von Knöchel, Schienbein, Ferse, Zehen und Fußaußenkante getestet worden.

6 – Retrolook

Flammneue Schutzkleidung gibt es mittlerweile auch im Aussehen früherer Zeiten. Denn mancher Fahrer eines klassischen Motorrads schätzt das passende Outfit. Selbst Jeans aus Hightech-Fasern sind erhältlich. Und Integralhelme, die wie einst aussehen, aber ein komplett modernes Innenleben haben.

5 – Protektion per Luftpolster

Seit einigen Jahren sind Airbag-Westen erhältlich. Die moderneren Varianten entfalten elektronisch und sensorgesteuert im Fall des Falles blitzschnell ein Luftpolster um den Oberkörper. Manche Westen sind an bestimmte Jacken gebunden, andere sind universell verwendbar. In manchen Fällen gleich dabei: ein Rückenprotektor.

4 – Sichtbarkeit verbessern

Mittlerweile sehr verbreitet sind Warnwesten, die zudem preisgünstig sind. Nach Einschätzung der GTÜ lösen sie ein wenig das Dilemma, dass ein Motorrad eine kleine Silhouette im Verkehr bildet und damit rasch übersehen wird. Reflektierende Elemente erhöhen zusätzlich die Sichtbarkeit nachts und bei Dämmerung. Auf enganliegenden Sitz achten, damit die Weste nicht im Wind flattert.

3 – Schnelle Hilfe

Ein automatischer Notruf kann Leben retten. Es gibt verschiedene Systeme am Markt, von der Smartwatch über eine App-basierte Lösung mit Hilfe des Smartphones oder auch fest ins Motorrad eingebaute Systeme. Allen gemeinsam ist, dass sich der Fahrer um nichts kümmern muss, wenn er stürzt: Die Beschleunigungssensoren erkennen die Ausnahmesituation und alarmieren hinterlegte Kontakte oder sogar direkt die Notrufzentrale. Die Unfallposition wird per GPS-Daten übermittelt, so dass die Helfer gezielt an den Unfallort eilen können.

2 – Bike-Technik

Zur Saisonvorbereitung gehört natürlich auch, dass das Motorrad gründlich durchgesehen und danach aufmerksam über eine kleine Proberunde bewegt wird. Haben die Reifen noch mindestens ein 1,6 Millimeter tiefes Profil, stimmt der Luftdruck, sind sie frei von Rissen? Gibt es Undichtigkeiten oder gar lose Schauben? Das können wichtige Hinweise auf eine notwendige Wartung sein. Arbeiten die Bremsen wie gewohnt, oder fühlen sie sich etwa anders an? Gibt es andere Auffälligkeiten?

1 – Hauptuntersuchung aktuell?

Ein kurzer Blick aufs Kennzeichen: Ist der Termin für die Hauptuntersuchung (HU) eventuell fällig? Falls ja, dann stehen flächendeckend in Deutschland die GTÜ-Partner bereit. Sie nehmen alle sicherheitsrelevanten Motorradkomponenten wie Bremsen, Lenkung und Beleuchtung gründlich in Augenschein. Das kann zum guten Gefühl beitragen, das ein rundum gut funktionierendes und verkehrssicheres Motorrad seinem Fahrer vermittelt. Daher hat mancher Zweiradfan die alle zwei Jahre fällige HU ins Frühjahr verlegt.

Weitere Tipps

Weitere Tipps hält der „Motorrad-Ratgeber“ der GTÜ bereit – etwa zum Bike selbst, zu Schutzkleidung und zum sicheren Fahren. Er ist 32 Seiten stark und kostenlos hier auf der GTÜ-Website zu finden.

Fünf GTÜpps für den Campingstart

Der Winterschlaf, den viele Camper halten mussten, ist bald vorbei. Jetzt geht es darum, sich fit fürs Frühjahr zu machen. 

(Foto: Hanson Lu)

3,2 Millionen Campingurlauber, 730.000 zugelassene Caravans, 680.000 zugelassene Wohnmobile sowie rund 66 Millionen Übernachtungen – mit dieser Größenordnung ist Camping ein echter Trend in Deutschland. Zugleich bedeutet es: Für ganz viele Fans geht bald die Saison wieder los. Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH gibt fünf unverzichtbare Tipps für den Start.


5 – Der gründliche Blick

Eine Sichtprüfung am Wohnwagen oder Wohnmobil steht am Anfang der Saisonvorbereitung. Gibt es Feuchtigkeitsschäden oder Schimmel? Dann schnell handeln und eine fachgerechte Reparatur in die Wege leiten. Wie ist es um die Reifen bestellt – sind sie noch in gutem Zustand? Bei dieser Gelegenheit sollte man gleich den Luftdruck prüfen. Wann sind Hauptuntersuchung und Gasprüfung fällig? Steht eines von beiden an, hilft der GTÜ Partnerfinder. Unter diesem Link kommt man schnell zur Prüfstelle.

4 – Die Pflege

Alle Schlösser, Schließzylinder und Scharniere mit einem harz- und säurefreiem Spezialölspray einsprühen. Gummidichtungen mit passenden Mitteln pflegen, dabei die Schieberdichtung der Toilettenkassette nicht vergessen. Kurbelstützen mit Sprühfett versehen, damit sie geschmeidig laufen und vor Rost geschützt sind. Bei Reisemobilen zusätzlich die Stände von Motoröl, Kühlwasser und Scheibenwischwasser prüfen.

3 – Die Kontrolle der Bordtechnik

Die Wasseranlage spülen, reinigen und desinfizieren. Funktionieren alle Außenleuchten inklusive Rücklicht, Bremslicht, Blinker, Nebelschluss- und Rückfahrleuchte? Ebenfalls auf der Prüfliste für eine einwandfreie Funktion: Innenbeleuchtung, Wasserpumpe, Wasserhähne, Toilettenspülung, Therme/Boiler, Heizung, Gasherd, Kühlschrank (Gas, 230 Volt, 12 Volt). Falls eine Bordbatterie vorhanden ist: Passt der Ladezustand, arbeitet das Ladegerät einwandfrei? Funktionieren Fernseher und Sat-Anlage? Viele Wohnwagen sind mit einer elektrischen Rangierhilfe ausgestattet. Arbeitet sie perfekt?

2 – Das Ambiente

Eine Außenreinigung – selbstverständlich nur an geeigneten Waschplätzen – pflegt Wohnwagen und Wohnmobil und bringt das Gefährt äußerlich zum Strahlen. Die Innenreinigung bereitet das Fahrzeug ebenfalls auf die neue Saison vor. Dabei sollte man im Sinne von Zuladung und Treibstoffverbrauch die Frage stellen: Kann Ungenutztes aus Wohnwagen oder Wohnmobil geräumt werden?

1 – Das Finale

Nun noch ein Blick auf die Grundausstattung: Ist sie vollständig? Sind Verlängerungskabel, Auffahrkeile, Wasserschlauch, Vorzelt und Co. an Bord? Dann steht der ersten Ausfahrt nichts im Wege: Die neue Campingsaison kann kommen.

Abwechslungsreich und spannend: neuer GTÜ-Caravaning-Ratgeber

Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH unterstützt die Caravaning-Begeisterung mit ihrer Kompetenz zum Thema Sicherheit: Ab sofort ist ein informativer und spannender Caravaning-Ratgeber erhältlich, zugleich Band 1 einer neuen GTÜ-Ratgeberreihe. Zu haben ist er bei allen GTÜ-Partnern. Auf 100 Seiten enthält er kompaktes Wissen zu allen wichtigen Bereichen, unter anderem: Die zehn wichtigsten Caravan-Fakten im Check, ein Überblick zu den verschiedenen Fahrzeugen und Größen, Gebrauchtkauf, Grundausstattung, Bordtechnik und natürlich sicherheitsrelevante Themen wie Hauptuntersuchung, Gasprüfung, Fahren. An vielen Stellen geben die GTÜ-Experten außerdem Tipps aus ihrer umfangreichen Praxis. Weitere Infos gibt es hier auf der Website der GTÜ.