Mit dem Caravan in die Winterpause

So kommen Wohnwagen und Wohnmobil perfekt durch die kalten Monate.

Die letzte große Fahrt in diesem Jahr führt ins Winterquartier (Foto: Joe Gomez)

Nun, viele tolle Campingerlebnisse in der Tasche? Jetzt neigt sich die Saison dem Ende zu. Es sei denn, es ist Wintercamping geplant – das sich freilich in vielen Punkten vom Sommercamping unterscheidet. Für alle anderen geht es nun ans Einmotten von Wohnmobil oder Wohnwagen für die kalten Monate. Dafür hat die GTÜ elf praktische Tipps:

11 – Service

Falls Reparaturen anstehen, sind die kommenden Monate eine gute Gelegenheit. Dann da haben Werkstätten mehr freie Termine als in der Hochsaison. Falls keine Arbeiten notwendig sind, kann das Einwintern des Fahrzeugs beginnen.

10 – Ausräumen

Lebensmittel herausnehmen, damit diese nicht schimmeln oder Ungeziefer anziehen. Auch solche, die einfrieren können, also Dosen und Getränkeflaschen. Textilien können Feuchtigkeit oder Schimmelbildung anziehen und werden daher besser an einem trockenen Ort aufbewahrt. Gleiches gilt für alles aus Papier. Sitzpolster senkrecht aufstellen, damit sie belüftet werden. Elektronische Geräte fühlen sich ebenfalls an einem trockenen und gefriergeschützten Ort wohler. Wenn es eine eigene Bordbatterie gibt, wird diese auch besser frostsicher aufbewahrt.

9 – Putzen

An diesem Punkt scheiden sich die Geister. Die einen nehmen den Lappen in die Hand und reinigen das Fahrzeug gründlich von innen und außen. Die anderen legen die Beine hoch und sagen sich: Im Frühjahr wird ohnehin gewienert, um mit einem frischgeputzten Mobil in die nächste Saison zu starten. In jedem Fall jetzt gereinigt werden sollte die Toilette inklusive Kassette, Schieber und Spültank. Geeignete Putzmittel gibt es im Campingfachhandel. Die Schieberdichtung mit Schmier- und Pflegemittel behandeln.

Einmal noch gut durchspülen

8 – Wasserleitungen

Ideal wäre das Entkeimen aller Wasserleitungen mit einem Spezialreiniger. Wasserhähne in Mittelstellung öffnen, damit sowohl Warm- als auch Kaltwasserschläuche durchgespült werden. Duschbrausen in der höchsten Position einhängen, Tankdeckel sowie Boilerventile und Entlüftungsventile öffnen. So kann das Wassersystem komplett leerlaufen, um ein Einfrieren zu vermeiden.

7 – Markise und Vorzelt

Wenn nicht beim letzten Trip bereits geschehen, die mobilen Dächer jetzt reinigen und gut getrocknet an einem trockenen Ort lagern.

6 – Materialpflege

Die Gummidichtungen von Fenstern und Türen mit Vaseline oder Silikonspray schmieren. Schlösser und Scharniere fetten. Lockere Schrauben nachziehen.

5 – Luftzug

Schranktüren und Klappen öffnen, damit die Staufächer gut belüftet werden. Die Kühlschranktür offenstehen lassen und die Gefrierklappe auf Lüftungsstellung, damit sich kein Schimmel bildet. Bad- und Toilettentür öffnen. Rollos nicht schließen, um die Feder zu entlasten. Raumentfeuchter mit Granulat aufstellen. Das Granulat in den nächsten Monaten regelmäßig erneuern und bei dieser Gelegenheit einmal gut durchlüften.

4 – Außenversorgung

Kühlschrank- und Heizungsgitter mit Winterabdeckungen versehen, damit kein Ungeziefer eindringen kann. Satellitenantennen und Klimaanlagen mit Abdeckhauben schützen.

3 – Energievorrat

Gasflasche schließen, vom Versorgungsnetz trennen und Schutzkappe aufsetzen. Falls möglich, die Flasche ausbauen und trocken lagern.

2 – Winterdomizil

Ideal ist ein überdachter Abstellplatz für das Fahrzeug. Steht es unter freiem Himmel, schützt eine Schutzhülle vor Witterungseinflüssen. In schneereichen Regionen ist es sinnvoll, das Dach im Inneren mit Holzlatten abzustützen, um einem Einknicken bei zu großer Schneelast vorzubeugen. 

Gut einpacken, damit das Auspacken im Frühjahr wieder Freude macht

1 – Pneus

Den Reifendruck um 0,5 bar erhöhen, um Standschäden zu vermeiden. Alternativ druckentlastende Keile oder Reifenkissen verwenden. Sind die Räder mit Unterlegkeilen absolut zuverlässig gegen Wegrollen gesichert, kann die Handbremse gelöst werden, um die Bremsseile zu entlasten.

Jetzt kann der Winter beginnen, das Frühjahr kommen. 

Abwechslungsreich und spannend: neuer GTÜ-Caravaning-Ratgeber

Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH unterstützt die Caravaning-Begeisterung mit ihrer Kompetenz zum Thema Sicherheit: Ab sofort ist ein informativer und spannender Caravaning-Ratgeber erhältlich, zugleich Band 1 einer neuen GTÜ-Ratgeberreihe. Zu haben ist er bei allen GTÜ-Partnern. Auf 100 Seiten enthält er kompaktes Wissen zu allen wichtigen Bereichen, unter anderem: Die zehn wichtigsten Caravan-Fakten im Check, ein Überblick zu den verschiedenen Fahrzeugen und Größen, Gebrauchtkauf, Grundausstattung, Bordtechnik und natürlich sicherheitsrelevante Themen wie Hauptuntersuchung, Gasprüfung, Fahren. An vielen Stellen geben die GTÜ-Experten außerdem Tipps aus ihrer umfangreichen Praxis. Weitere Infos gibt es hier auf der Website der GTÜ.

Wie gut sind Ganzjahresreifen?

Die GTÜ schickt neun Reifen für Kompaktautos durch eine Testhölle.

Der Winter ist die entscheidende Jahreszeit für Allround-Reifen

Wie gut sind Ganzjahresreifen für Kompakte, Kleinwagen und Kompakt-SUV? Die GTÜ und Europas Mobilitätsbegleiter ACE haben gemeinsam mit dem österreichischen Partner ARBÖ neun Allrounder der Dimension 205/55R 17 sowohl im Winter wie auch im Sommer reichlich strapaziert. Die Reifenexperten selbst nennen ihren Parcours „die Testhölle“. Getestet wurde sowohl auf dem Testgelände „White Hell“ im arktischen Teil Finnlands, als auch auf dem „Hakka-Ring“ im spanischen Tarancón, einem neuen Testgelände des Herstellers Nokian.

Was für die Allround-Reifen spricht

Längst sind Allwetterreifen keine Randerscheinung mehr, sondern Trendsetter: Ihr Marktanteil liegt bei rund 27 Prozent – Tendenz weiter steigend. Für sie sprechen viele Gründe. Allen voran praktische: Entfall der lästigen Reifenwechsel im Frühjahr und Herbst und damit von Wartezeiten und Kosten beim Händler. Die Einlagerung von Winter- oder Sommerreifen ist ebenfalls passé. Dennoch müssen Ganzjahresreifen grundlegend das schaffen, was Winter- und Sommerreifen leisten: sicheres Fahren über verschneite, regennasse oder trockene Straßen. Und da zählen letztendlich nur Fakten.

Alle Neune – aber nicht alle sind für alles geeignet

Der Kompromiss bei den Gummis

Fest steht: Ganzjahresreifen sind immer ein Kompromiss, da sie die unterschiedlichen Eigenschaften von Sommer- und Winterreifen vereinen. Diese erhalten die Reifen im Wesentlichen durch ihre Gummimischung und das Profil auf ihrer Lauffläche. Beide beeinflussen die Haftung und damit auch das Fahr- und Bremsverhalten. Sommerreifen müssen mehr Wasser beiseite schaufeln und haben deshalb mehr und breitere Längsrillen als Winterreifen sowie ein gröberes Profil und eine härtere Gummimischung für einen geringeren Abrieb auf trockener Fahrbahn. Winterreifen hingegen trumpfen auf mit weicherer Gummimischung und Zusatzstoffen wie Silica. Die machen die Reifen bei Kälte elastisch und lassen sie nicht spröde werden. Ein Profil mit ausgeprägter, feiner Lamellenstruktur sorgt für besseren Grip auf verschneitem Untergrund und Eis. 

Der Testsieger heißt Michelin 

Die Eigenschaften von Ganzjahresreifen sind nicht so gut wie jeweils die von Winter- oder Sommerreifen. Je nach Materialmix und Profilstruktur haben manche Ganzjahresreifen Stärken im Sommer, andere im Winter. Tendenziell werden Allwetterreifen aber immer besser. Den perfekten Ganzjahresreifen gibt es noch nicht. Aber durchaus gute, die für durchschnittliche mitteleuropäische Wetter- und Witterungsverhältnisse geeignet sind. Der Michelin Crossclimate2 hat den Höllenritt über die Teststrecken am besten gemeistert und wird Testsieger. Er zeigte keinerlei gravierende Schwächen und war bei Schnee, Nässe und auf trockener Strecke souverän, ausgewogen und gut fahrbar.

Wer kann was: alle Reifen auf einen Blick

Starkes Mittelfeld, ein großer Verlierer

Auf Platz zwei und drei landen der Continental AllSeasonContact und der Nokian Seasonproof. Der Bridgestone Weather Control hatte zwar die Nässe am besten im Griff und zeigte eine gute Performance auf trockener Fahrbahn, aber im Bereich Winter war er der Schwächste. Daher bekommt er nur ein „bedingt empfehlenswert“. Für den richtigen Wintereinsatz ist er nach Einschätzung des Testteams nicht zu empfehlen. Auch die Reifen von Cooper und Berlin sind in Summe nicht herausstechend und erreichen nur ein „bedingt empfehlenswert“. Der Testverlierer ist der Toyo Celsius. Er zeigte vor allem beim Handling nass zu viele Gefahrenquellen und bekommt als einziger Reifen im Test ein „nicht empfehlenswert“.

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Training für den Camper auf Achse

Klare Empfehlung: Fahrsicherheitstraining mit Wohnwagen und Wohnmobil.

Heftiger Seitenwind, immer ein Problem: aber der richtige Umgang damit lässt sich trainieren (Foto: Mercedes-Benz Group)

Das Campingmobil steht bereit, nun lockt die große weite Welt: Alles bestens –  wenn da nicht erst die Fahrt an den Zielort wäre. Mancher absolviert sie mit größter Ruhe und Gelassenheit, so beginnt der Urlaub bereits bei der Abfahrt. Andere bekommen beim Gedanken an die Tour mit Wohnwagengespann oder Reisemobil eher Schweißperlen auf die Stirn. Tipp der GTÜ: ein Fahrsicherheitstraining absolvieren – und sich so den Stressfaktoren aktiv entgegenstellen.

Extremsituationen aus dem Nichts

Zunächst zum Reisemobil: Es ist vor allem größer als ein Pkw, hat eine andere Gewichtsverteilung, ein anderes Bremsverhalten und ein anderes Tempo. Deshalb fährt es sich auch unterschiedlich. Im Normalbetrieb ist das kein Problem, man gewöhnt sich meist schnell daran. Aber jederzeit können Extremsituationen auftreten, die  etwa ein schnelles Ausweichmanöver oder eine Vollbremsung erfordern. Wer dann das Verhalten seines Fahrzeugs genau kennt, ist sicherer unterwegs. Gefahrlos üben kann man solche Situationen in einem Fahrsicherheitstraining, deshalb sei es jedem Wohnmobilfahrer empfohlen – auch „Wiederholungstätern“. Die passenden Reflexe für die Fahrmanöver wollen wach gehalten werden.

Gespannfahren: Doppelte Aufmerksamkeit

Das alles gilt auch fürs Wohnwagengespann und analog natürlich für jeden Anhängerbetrieb mit dem Pkw. Doch in diesem Fall ist die sichere Fahrt auf öffentlichen Straßen etwas komplexer. Etwa, weil die Dimensionen noch einmal großzügiger sind – ein kompletter Caravan-Zug hat schnell zehn bis 15 Meter Länge. Aber ebenso, weil bereits beim An- und Abkuppeln viele sicherheitsrelevante Faktoren zu beachten sind. Oder beim Rangieren. Und was ist bei einer Vollbremsung – überholt da der Anhänger seitlich mal eben das Zugfahrzeug?
 

Investition in die eigene Sicherheit

„Insbesondere Wohnwagenneulinge haben viele Fragen rund ums Fahren mit ihrem Freizeitmobil. Daher empfehlen wir ausdrücklich den Besuch eines Fahrsicherheitstrainings mit dem eigenen Gespann“, sagt Jeremias Bernhard, Leiter Kompetenzzentrum bei der GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH. „Es kostet meist keine 200 Euro – bestens investiertes Geld, wenn sich damit größerer Schaden oder gar ein Unfall vermeiden lässt. Und Spaß macht es meist obendrein.“

Gelernt ist gelernt: Übungs-Slalom für Wohnmobile (Foto: Hymer)

Es beginnt mit der richtigen Beladung

So ein Sicherheitstraining beginnt meist relativ gemächlich. Im Stand werden die diversen Fragen rund um die Sicherheit erörtert. Zum Beispiel die optimale Sitz- und Spiegeleinstellung, das An- und Abkuppeln, richtiges und gleichmäßiges Beladen für eine stabile Fahrlage und die Ladungssicherung – schließlich fliegt jeder lose Gegenstand im Wohnwagen bei einer Notbremsung mit zigfachem Eigengewicht durch den Raum und kann erhebliche Schäden verursachen.

Rangieren ohne Stress

Wenig später wird es dynamischer. Noch verhalten zwar, aber keinesfalls langweilig. Rangieren und Rückwärtsfahren, um diese Disziplinen drückt sich mancher Gespannfahrer gern. Hier kann er diese und weitere Manöver ohne Gefahr für Personen und Fahrzeug üben. Und stellt meist schon nach kurzer Zeit fest: Mit den richtigen Expertentipps ist etwa das Einparken rückwärts im 90-Grad-Winkel ein absolut machbares Manöver. Der Stresslevel sinkt, das Spaßlevel steigt. 

Voll in die Eisen

Gut so, denn der nächste Part ist ein echter Stresstest für die Liebe zum Wohnwagenfahren: das Üben von Bremsmanövern auf griffigen, aber auch glatten Fahrbahnbelägen. Dort wird rasch die Antwort auf die Frage geliefert, ob der Anhänger das Zugfahrzeug überholt. Tut er nicht – wenn man den Bremsvorgang schnell einleitet und die volle Verzögerungsleistung von Auto sowie Caravan abfordert. Und wenn natürlich beide technisch in Ordnung sind. Dann bleibt die Fuhre auch bei längerem Bremsweg stabil in der Spur. Richtig viel Stoff bringt so ein Tag mit sich. Das Ergebnis: geschulte Sinne, um Gefahrensituationen optimal zu begegnen – und eine erhöhte Sensibilität für alle Herausforderungen im Verkehr. Damit die große Fahrt mit dem Campingmobil eine sichere wird. Es gibt in ganz Deutschland unterschiedliche Kurse, beispielsweise beim ADAC und bei Hymer.

Abwechslungsreich und spannend: neuer GTÜ-Caravaning-Ratgeber

Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH unterstützt die Caravaning-Begeisterung mit ihrer Kompetenz zum Thema Sicherheit: Ab sofort ist ein informativer und spannender Caravaning-Ratgeber erhältlich, zugleich Band 1 einer neuen GTÜ-Ratgeberreihe. Zu haben ist er bei allen GTÜ-Partnern. Auf 100 Seiten enthält er kompaktes Wissen zu allen wichtigen Bereichen, unter anderem: Die zehn wichtigsten Caravan-Fakten im Check, ein Überblick zu den verschiedenen Fahrzeugen und Größen, Gebrauchtkauf, Grundausstattung, Bordtechnik und natürlich sicherheitsrelevante Themen wie Hauptuntersuchung, Gasprüfung, Fahren. An vielen Stellen geben die GTÜ-Experten außerdem Tipps aus ihrer umfangreichen Praxis. Weitere Infos gibt es hier auf der Website der GTÜ.