Sichtbarkeit ist Sicherheit

Der Countdown für Urlaubsreisen mit dem Auto

Entspannte Ankunft am Urlaubsort: Mit der richtigen Vorbereitung kein Problem

Europa bietet eine große Vielfalt an Urlaubsländern. Viele davon lassen sich problemlos mit dem Auto erreichen. Da Sichtbarkeit generell ein Sicherheitskriterium ist, stellt sich die Frage: Worauf ist bei der Urlaubsfahrt zu achten? Wie sieht es mit Warnwesten aus? Wo und wann ist zum Beispiel eine Warntafel am Heck Pflicht? Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH gibt sieben Tipps.

Ausrüstung schon vor der Abreise vervollständigen

7 – Gute Vorbereitung lohnt sich, denn zu Hause kann eine Lücke in Ruhe und zu relativ geringen Kosten geschlossen werden. Teurer ist es meist, wenn die fehlenden Ausrüstungsgegenstände erst an der Grenze gekauft werden.

Warnwesten fast überall Pflicht

6 – Das Mitführen mindestens einer Sicherheitsweste im Fahrzeug ist in den meisten Ländern Pflicht. Beispielsweise in Italien, Spanien und der Slowakei sind sogar Westen für alle Autoinsassen vorgeschrieben. In Belgien, Bulgarien, Kroatien und Frankreich müssen auch Motorradfahrer Warnwesten dabeihaben.

Westenverweigerern droht Bußgeld

5 – Unterschiede gibt es außerdem in der Anwendung: Während es in Deutschland bisher keine Tragepflicht gibt, wird diese in einigen Ländern streng kontrolliert. Wer zum Beispiel in Portugal nach einer Panne oder einem Unfall außerhalb des Autos keine Warnweste trägt, muss mit einem Bußgeld zwischen 120 bis 600 Euro rechnen.

Hilfreiches Familienset

4 – Billiger und im Sinne der Sicherheit ohnehin besser ist es, für alle Familienmitglieder an Bord Warnwesten nach der aktuellen Norm EN ISO 20471:2013 griffbereit zu haben. Diese sind auch in Kindergrößen erhältlich. Ein entsprechendes Familienset (zum Beispiel zwei Westen für Erwachsene und zwei für Kinder) kostet in den üblichen Webshops wenig mehr als eine einzige Warnweste an mancher Autobahntankstelle.

Warntafel in Italien und Spanien

3 – Wie sieht es mit der rot-weißen Warntafel aus? In Italien und Spanien muss diese an Ladung angebracht sein, die am Heck über die im Fahrzeugschein eingetragene Gesamtlänge hinausragt – zum Beispiel ein Fahrradträger. Beide Länder verlangen Tafeln im Format 50 mal 50 Zentimeter. Die Tücke steckt aber im Detail: Der spanische „Panello“ trägt drei schräge rote Streifen, während die italienische Warntafel fünf rote Streifen hat. Mittlerweile gibt es im Fachhandel praktische Wendetafeln für die doppelte Nutzung.

Landesspezifische Regelungen

2 – Andere Länder, andere Sitten – das gilt auch für weitere Mitführpflichten von sicherheitsrelevanter Ausstattung. Etwa für Ersatzlampen, Feuerlöscher und Reserverad. Oder fürs Warndreieck: Wer beispielsweise mit dem Wohnwagen nach Kroatien, Slowenien oder in die Türkei fährt, muss zwei Warndreiecke mitführen. Da sich diese Vorschriften immer wieder mal ändern: Aktuelle Übersichten bieten unter anderem Automobilclubs auf ihren Webseiten an.

Sicherheitsausstattung vom Autoverleih

1 – Der Mietwagen ist im Urlaub das Fahrzeug der Wahl? Wer damit von Deutschland aus ins benachbarte Ausland fährt oder ein Fahrzeug im Ausland anmietet, sollte bei der Übernahme prüfen, ob die Ausrüstung vollständig ist.

Oldtimer-Motorräder hängen Autoklassiker ab.

Interessante Trends aus der GTÜ-Mängelstatistik.

Gute Pflege zahlt sich aus – wie beim GTÜ-eigenen Oldtimer

Für Oldtimerfreunde gibt es in diesem Jahr reichlich Gründe zu feiern. „Die Passion rund um klassische Fahrzeuge erfreut sich anhaltender Beliebtheit. Bei Personenwagen verlagert sie sich derzeit mehr auf jüngere Klassiker der 1970er- bis 1990er-Jahre“, sagt Frank Reichert, Leiter der GTÜ-Unternehmenskommunikation und ebenfalls zuständig für den Bereich Classic. 2023 werden zahlreiche Fahrzeuge 30 Jahre alt und erlangen damit Klassikerstatus. Darunter sind der Porsche 911 Carrera (Baureihe 993), die Mercedes-Benz C-Klasse (Baureihe 202) sowie Volkswagen Golf 3, Opel Corsa B und Renault Twingo 1. Bei den Motorrädern sind es BMW R 1100 RS (Modellcode 259), Honda CB 500 (PC26) und Yamaha YZF 750 R (4 HN).

Ob jung oder alt – die GTÜ kennt jedes Fahrzeug im Detail

Fahrzeugklassiker – das ist eine Domäne der GTÜ. Sie kennt jedes Fahrzeug im Detail, ob jüngere oder betagtere Fahrzeuge. Die aktuelle Oldtimerstatistik der Prüforganisation untermauert dieses profunde Wissen. Fast 81.450 Autos im Alter von 30 Jahren und mehr rollten im Jahr 2022 bei der GTÜ zu einer Hauptuntersuchung vor. 45.431 davon trugen ein H-Kennzeichen. 60,0 Prozent der vorgeführten Klassiker wiesen keine Mängel auf und erhielten das HU-Siegel auf Anhieb. Am häufigsten wurden Mängel an der Betriebsbremse oder der Feststellbremse festgestellt. Zum Vergleich: Über sämtliche Altersgruppen hinweg und somit über alle 3,5 Millionen Personenwagen-HU der GTÜ im vergangenen Jahr hatten 66,6 Prozent der Fahrzeuge keine Mängel. In dieser Hinsicht stehen die Klassiker also etwas schlechter da – doch nicht erheblich. Das belegt ihren guten Pflegezustand. „Nacharbeit erforderten freilich viele neu hinzugekommene Oldtimer: Nur 38,1 Prozent dieser Fahrzeuge sind auf Anhieb ohne Mängel durch die Hauptuntersuchung gekommen“, sagt Frank Reichert.

Nach dem Treff in den Essener Messehallen locken die ersten Ausfahrten

Mit dem Oldtimergutachten zum H-Kennzeichen

Für 15.692 Pkw haben die Experten der Prüforganisation 2022 ein Oldtimergutachten nach § 23 der Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) erstellt. Es ist Voraussetzung für eine H-Zulassung oder ein rotes 07er-Kennzeichen. Manche Versicherungen verlangen ein Wertgutachten zudem für die Tarifeinstufung des historischen Fahrzeugs. Darüber hinaus haben die Sachverständigen mehr als 2.500 Marktwertanalysen durchgeführt. Ein Blick auf die Motorräder: 48.323 der bei der GTÜ im vergangenen Jahr vorgeführten Zweiräder waren mindestens 30 Jahre alt. 954 davon trugen das H-Kennzeichen. 828 Motorräder erhielten ein Gutachten nach § 23 StVZO und damit die Basis – das H-Kennzeichen. Viele ältere Zweiräder sind offenbar reine Hobbyfahrzeuge und außergewöhnlich gut gepflegt.

Historische Motorräder sind erfreulich mängelarm

„Bei der Mängelquote heben die klassischen Motorräder den Durchschnitt: 93,0 Prozent erhielten die HU-Plakette gleich bei der ersten Begutachtung“, analysiert Frank Reichert die Statistik. „Über alle Baujahre hinweg und sämtliche rund 590.000 Zweirad-HU der GTÜ im vergangenen Jahr liegt die Quote bei 90,4 Prozent.“ Bei den neu hinzugekommenen Zweiradklassikern ist die Quote der vorgeführten Fahrzeuge ohne Mängel mit 89,6 Prozent nahezu identisch. Generell ist bei Motorrädern die lichttechnische Anlage die Baugruppe mit den häufigsten Mängeln.

Erste Adresse GTÜ

Ob für die Hauptuntersuchung, ein Oldtimergutachten, ein Wertgutachten oder für andere Serviceleistungen: Mit einem Klassiker ist man bei jedem GTÜ-Partner an der richtigen Adresse. Sie helfen beispielsweise auch dabei, alle relevanten Unterlagen für ein Oldtimergutachten zusammenzustellen. Innerhalb des flächendeckenden Expertennetzwerks gibt es 150 Sachverständige mit einer zusätzlichen Spezialisierung auf Oldtimer – die GTÜ-Classic-Partner. Über die umfangreiche Website www.gtue-classic.de lässt sich der Classic Partner vor Ort finden.

Die GTÜ auf der Techno Classica 2023

Halle 3, Stand 219: Dort präsentiert die GTÜ auf der Techno Classica in Essen vom 12. bis 16. April 2023 ihr umfassendes Dienstleistungsangebot rund um klassische Personenwagen, Nutzfahrzeuge und Motorräder. Der Messestand ist als Treffpunkt für alle Oldtimerfans und professionellen Dienstleister rund um klassische Fahrzeuge eingerichtet.

Die Techno Classica findet zum 33. Mal statt. Mit einer solch langen Tradition ist sie ein Vorbild für andere Messen und genießt hohes internationales Renommee. Der Veranstalter rechnet in diesem Jahr mit rund 1.250 Ausstellern aus mehr als 30 Nationen. Hersteller, Händler und Clubs werden über 2.700 Sammlerautomobile präsentieren. Mehrere Jubiläen werden gefeiert – unter anderem 100 Jahre MG, 75 Jahre Porsche, 70 Jahre Corvette, 60 Jahre Mercedes-Benz 600 und 60 Jahre Lamborghini.

Wie gut ist breit?

Im Test: Sommerreifen der Dimension 225/45 R18.

Ein Spiegel der neuen Reifengeneration: der GTÜ-Sommerreifentest (Bilder: ACE Auto Club Europa e.V.)

Der Trend zu größeren Reifen hält nach wie vor an. Nicht zuletzt, weil die Autos immer größer und schwerer werden. Selbst bei Elektro- und Hybridfahrzeugen sowie Mittelklasseautos mit Verbrennungsmotor ist die Entwicklung schon seit Jahren zu beobachten. Ein Beispiel: 2003 wog ein Mercedes-Benz C 220 CDI der Baureihe W 203 mit Automatikgetriebe leer noch um 1.445 Kilogramm. Ein aktueller C 220d bringt inzwischen rund 1.755 Kilogramm auf die Waage.

Herzenssache Breitreifen

Klarer Fall für viele Autofahrer: Sie ziehen größere Reifen auf. Die sind meist nicht nur höher, sondern auch breiter. Daher hat sich der Sommerreifentest 2023 der Dimension 225/45 R18 gewidmet, wie sie in der Mittelklasse verbreitet ist. Insgesamt zehn aktuelle Premium- und Qualitätsreifen nahm das Testteam vom Auto Club Europa e.V. (ACE), des Auto-, Motor- und Radfahrerbunds Österreich (ARBÖ) und der GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH unter die Lupe.

Wo größere Reifen punkten

Kleinere, schmalere Reifen kosten meist weniger, haben einen geringeren Rollwiderstand und sind weniger anfällig für Aquaplaning. Doch Breitreifen haben ebenfalls ihre Stärken. Denn breiter bedeutet auf trockener Straße bei entsprechend gutem Profil in der Regel kürzere Bremswege und mehr Bodenhaftung, auch in Kurven. Damit bieten sie auf trockenem Untergrund häufig mehr Fahrstabilität als schmalere Pneus. Vor allem bei höheren Geschwindigkeiten. Auch lassen sich Breitreifen im Vergleich zu schmaleren Reifen meist präziser lenken. Abgesehen vom fahrerischen Können: Das Reifenverhalten hängt vom Profil und der allgemeinen Reifenqualität ab.

Stapelweise Arbeit für die Profi-Tester

Auf dem Testgelände geht’s rund

Der Haupttest in den Disziplinen „Sicherheit nass“ und „Sicherheit trocken“ fand auf dem Contidrom in Niedersachsen statt. Dort mussten die Reifen zeigen, was in ihnen steckt. Unter den Kandidaten waren auch drei neue Reifen von Continental, Hankook und Kumho, die zum ursprünglichen Testzeitpunkt noch nicht auf dem Markt waren. Diese Reifen wurden später gekauft und auf einem anderen Testgelände geprüft.

Wasser bestmöglich ableiten

Sommerreifen haben gegenüber den Winterreifen eine wesentlich härtere Gummimischung, damit sie auf Teer und Asphalt gut greifen. Und sie haben breitere Rillen, um mit Wasser auf der Straße besser zurechtzukommen. Die breiten Längsrillen leiten Wasser zur Seite, damit die Reifen nicht so rasch auf einem Wasserfilm aufschwimmen. Tendenziell steigt bei vielen breiteren Reifen dennoch die Aquaplaning-Gefahr. Denn sie bieten trotz passendem Profil dem Wasser mehr Angriffsfläche.

Kneippkur für die Reifen

Wer macht wen nass?

Auf dem Contidom war der Belag des Handling-Nasskurses neu asphaltiert und bot somit höhere Reibwerte als üblich. Beim Nassbremsen zeigten die Reifen im Geradeauslauf ihr Können, denn dort setzen sie ihr Profil bestmöglich ein. Die besten Reifen in dieser Disziplin waren der Hankook Ventus S1 evo3 (Bremsweg: 30,2 Meter), der Continental PremiumContact 7 (30,5 Meter) und der Goodyear Eagle F1 Asymmetric 6 (30,6 Meter). Bei der Handlingprüfung auf nasser Fahrbahn, die Subjektivtest im Grenzbereich, stachen der Goodyear Eagle F1 Asymmetric 6, der Continental PremiumContact 7 und der Bridgestone Potenza Sport besonders hervor. Sie überzeugten mit dem besten Grip bei Nässe und der stabilsten Seitenführung im Testfeld.

Eine Frage der Haftung

Auch beim Beschleunigen aus der Kurve heraus zeigten sie ein stabiles Fahrverhalten mit sehr guter Bodenhaftung. Der Reifen von Goodyear fiel hier insgesamt noch einmal durch sein Lenkverhalten besonders positiv auf. Der Aquaplaning-Test erfolgte im Geradeauslauf auf einer mit einem neun Millimeter hohen Wasserfilm bedeckten Fahrbahn. Es dominierten die Reifen von Kumho, Continental und Michelin. Besonders negativ fiel hier kein Reifen auf. Beim Aquaplaning quer lag der von Michelin ganz vorne, dicht gefolgt vom Kumho. Unter dem Strich gab es beim Nasstest keine großen Ausreißer, sondern ein insgesamt gutes Gesamtniveau, auch wenn der Hankook Ventus S1 evo3 beim Aquaplaning quer minimal schwächelte. Als Sieger der Kategorie „nass“ konnte der Conti auftrumpfen. Mit nur einem Punkt Abstand folgten Goodyear und Michelin.

Beschleunigen in der Kurve: Wie ist die Lage?

Die trockene Fahrbahn ruft

Beim Bremstest auf trockener Straße lag das Testfeld erneut relativ dicht beieinander. Den kürzesten Bremsweg aus 100 km/h lieferten Goodyear und Continental (beide 34,3 Meter). Den längsten Bremsweg hatte der Kumho Ecsta PS71 (36,3 Meter). Beim Trockenhandling überzeugten die Reifen von Bridgestone, Continental, Pirelli und Goodyear mit bester Kurvenfestigkeit und Stabilität. Hier fiel der Goodyear wieder mit besonders präzisem Lenkverhalten auf. Er ist auch der Sieger der Kategorie „trocken“.

Kein Verlierer – und ein klarer Gesamtsieger

Fazit: Ob Breitreifen oder schmalerer Pneu – das ist letztendlich auch eine Frage der eigenen Fahrphilosophie. Das Einfahren eines neuen Reifens hilft jedenfalls immer, damit das Profil seine Eigenschaften voll entfalten kann. Einen schlechten Reifen bei Nässe hat der Test nicht ermittelt. Gesamtsieger war der Goodyear Eagle F1 Asymmetric 6 mit hervorragender Leistung.

Der Reifentest 2023