Neues Jahr, neue Regeln

Die HU-Plakette wird blau – und weitere Änderungen für 2024

Plaketten- und Farbwechsel bei der HU

Die HU-Plakette auf dem hinteren Nummernschild hat einen Durchmesser von knapp vier Zentimetern – und bleibt gern unbeachtet. Doch ein regelmäßiger Blick darauf kann Geld sparen. Denn wenn etwa bei einer Verkehrskontrolle auffällt, dass der dort gekennzeichnete Monat der Hauptuntersuchung um mehr als zwei Monate überzogen ist, muss der Fahrzeughalter mit einem Bußgeld von 15 Euro rechnen. Bei vier bis acht Monaten Überziehung sind es 25 Euro. Bei mehr als acht Monaten sind es 60 Euro samt einem Punkt im Zentralregister.

Grüne haben keine Wahl

Wer selbst auf die Plakette schaut: Klebt aktuell eine grüne Plakette auf dem Nummernschild, muss das Fahrzeug 2024 zur HU. Die beiden Ziffern in der Mitte stehen für das Kalenderjahr. Die Position der Plakette weist auf den vorgesehenen Monat der Hauptuntersuchung hin, er steht auf der Zifferblatt-ähnlichen Skala oben. Bestehen Pkw oder Motorrad alle technischen Prüfungen wie auch die Abgasuntersuchung, erhält das Nummernschild im kommenden Jahr eine blaue Plakette. Die Wiedervorführung erfolgt 2026.

Erinnern ist besser als bezahlen

Die GTÜ als Deutschlands größter amtlich anerkannter Kfz-Überwachungsorganisation freiberuflicher Kraftfahrzeugsachverständiger setzt bei einer verspäteten Vorführung selbstverständlich kein Bußgeld an. Allerdings ist sie zu einem Aufpreis von 20 Prozent auf den HU-Preis verpflichtet, sollte der korrekte Termin um mehr als zwei Monate überschritten sein. Daher ein guter Tipp: Die GTÜ selbst und die GTÜ-Partner im ganzen Land bieten einen kostenlosen HU-Erinnerungsservice. Einfach anmelden, und der Hinweis auf die nächste Untersuchung kommt rechtzeitig.

Rechtzeitiges Erscheinen rechnet sich

Reduzierter Zuschuss fürs E-Auto

Auch 2024 werden die Elektroautos ein großes Thema bleiben – und die Zuschüsse, die viele Entscheidungen für den Kauf eines E-Autos befeuern. Für potenzielle Käufer nicht uninteressant: Im neuen Jahr können private Käufer von Elektro- und Brennstoffzellenfahrzeugen 3.000 Euro als staatliche Förderung beantragen, sofern der Nettolistenpreis des Fahrzeugs 45.000 Euro nicht übersteigt. Die Hersteller legen 1.500 Euro darauf, das Maximum beträgt somit 4.500 Euro – 2023 waren noch bis zu 6.750 Euro Unterstützung zu erwarten.

Änderungen bei der E-Auto-Förderung stehen an (Bild: Marek Studzinski/Unsplash)

Wird die Wallbox gefördert?

Übertrifft der Nettolistenpreis 45.000 Euro, gibt es keine Förderung mehr. Jene für Dienstwagen ist bereits im September 2023 ausgelaufen. Das Antragsdatum ist entscheidend, ob die Förderung greift oder nicht. Der Antrag kann freilich erst nach Fahrzeugzulassung gestellt werden. Ein neues Förderungsprogramm soll es für private Wallboxen geben, Details stehen jedoch noch nicht fest. Ganz generell hängen solche staatlichen Förderungen von der Haushaltssituation ab.

Fristen für Führerscheine

Mit der Fahrerlaubnis ist wie bei der HU-Plakette: Ein genauerer Blick kann sich lohnen. Wie sieht er aus, was steht darauf? Die Umstellung auf den fälschungssicheren und einheitlichen EU-Führerschein im Scheckkartenformat ist verpflichtend und in vollem Gang. Es gelten unterschiedliche Umtauschfristen.

Das Alter entscheidet

Bei Führerscheinen mit Ausstelldatum bis zum 31. Dezember 1998, also den alten grau- oder rosafarbenen „Lappen“, kommt es auf das Alter des Inhabers an. Die Geburtsjahrgänge 1965 bis 1970 müssen bis 19. Januar 2024 umtauschen, die Jahrgänge 1971 oder später sind bis zum 19. Januar 2025 an der Reihe. Ausnahme: Wer seinen Führerschein vor 1953 erworben hat, darf mit dem Umtausch bis 19. Januar 2033 warten.

Gute Karten hat, wer…

Anders bei ersten nationalen Scheckartenführerscheinen, die vom 1. Januar 1999 an ausgestellt wurden: Dort ist das Ausstelldatum entscheidend. So muss beispielsweise das Ausstelljahr 2005 erst bis 19. Januar 2028 umgetauscht sein. Danach gibt es gestaffelte Fristen bis 2033. Der neue Führerschein kostet 25 Euro. Er gilt 15 Jahre lang.

Wenn der E-Scooter schlittert

Nützliche Hinweise für Rollerfahrer im Winter

Auch bei kalten Temperaturen startbereit

In vielen Städten sind E-Scooter fester Bestandteil des Straßenbilds. Sie haben sich für Kurzstrecken etabliert – das flexible Mieten macht sie für manche Fälle sehr praktisch. Aber was ist im Winter beim Fahren mit den zweirädrigen Citymobilen zu beachten? Die GTÜ hat fünf wichtige Tipps.

5 – Vorsichtig und vorausschauend fahren

Wie bei anderen Fahrzeugen auch gilt: Umsichtig fahren und stets den Blick voraus wenden. Diese Devise ist für E-Scooter-Fahrer im Winter umso wichtiger. Denn mit ihren kleinen Rädern und aufgrund des kurzen Radstands können die Elektroroller auf feuchtem Laub und nassem Kopfsteinpflaster rasch ins Rutschen kommen. Natürlich gilt das auch bei Reif, Eisglätte und Schnee. Ein Sturz ist dann kaum zu vermeiden. Zur entsprechenden Vorsicht gehört, mit verminderter Geschwindigkeit durch Kurven zu fahren, starke Lenkbewegungen zu vermeiden und stets mit Gefühl und frühzeitig zu bremsen.

Ab Herbst ist Vorsicht geboten

4 – Aufs Profil achten

Manche Anbieter achten auf eine bessere Tauglichkeit ihrer Zweiräder für schlechtes Wetter. Etwa, indem sie diese mit Allwetterreifen ausstatten. Ein schneller Blick auf den Leihroller gibt Klarheit: Haben die Reifen ein gröberes Profil? Gut so, das kann unter ungünstigen Bedingungen bessere Haftung geben. Oder sind die Reifen mehr oder weniger glatt? Dann sollte man besondere Vorsicht auf winterlichen Straßen und Wegen walten lassen.

3 – Sehen und gesehen werden

Sichtbarkeit ist in den dunklen Monaten des Jahres besonders wichtig. Viele E-Scooter haben nur ein Mindestmaß an Leuchten und Reflektoren. Fahrerin und Fahrer können die Sichtbarkeit im eigenen Interesse positiv beeinflussen: Eine Warnweste ist klein und leicht. Schnell Überziehen, und schon ist man viel besser erkennbar. Auch Handschuhe gibt es in Leuchtfarben oder reflektierend.

2 – Den Kopf schützen

Schaut man sich bei E-Scooter-Fahrern um, dann scheint ein wichtiger Gegenstand nicht im Trend zu sein: ein Helm. Selten wird er getragen. Sicherlich besteht keine Helmpflicht. Aber es könnte dennoch eine gute Idee sein, den Kopf damit schützen, falls es zu einem Sturz kommt. Wintermützen helfen nur gegen Kälte, nicht beim Fallen.

1 – Richtig geladen?

Eine spannende Frage ist auch: Stecken im Winter weniger Kilometer im Akku als im Sommer? Grundsätzlich mindert Kälte die Leistungsfähigkeit eines elektrischen Energiespeichers. Deshalb sinkt die Reichweite eines E-Scooters, wenn es kühl wird. Daher lohnt der Blick auf die Ladestandanzeige bei Übernahme des Rollers umso mehr, ob für die geplante Strecke genug „Saft“ im Energiespeicher ist. Immerhin: Einige typisch winterliche Stromverbraucher von E-Autos wie Sitzheizung und Klimatisierung kennen E-Scooter nicht.

Apropos Akku: Wer auch sein E-Bike im Winter nutzen möchte, findet hier alle wichtigen Infos dazu.

Gleich kann’s weitergehen (Bild: Mika Baumeister/Unsplash)

Inspiriert in die Zukunft gehen

16. Bundeskongress der GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH

Das Herzstück der GTÜ: Alle freiberuflich tätigen Partnerbüros

Am 6. und 7. Oktober 2023 hat in Düsseldorf der 16. GTÜ-Bundeskongress 2023 stattgefunden, das größte überregionale Treffen der Prüforganisation. An einem inspirierenden Veranstaltungsort: Das „Areal Böhler“ ist als ehemaliges Stahlwerk von jeher ein Kristallisationspunkt wirtschaftlicher Energien. Ideal für das Unternehmen, um unter dem Motto „Mit Sicherheit auf der Überholspur“ in die Zukunft zu schauen.

Feuerwerk von Fachvorträgen

Informative Vorträge von Branchenexpertinnen und -experten, eine spannende Podiumsdiskussion, ein faszinierendes Abendprogramm sowie viel Zeit zum Austausch und Netzwerken: Dieses Rezept gestaltet jeden GTÜ-Bundeskongress – und bewährte sich auch in Düsseldorf. So wurde bereits das „Get Together“ am Freitagabend zu einem fulminanten Auftakt. Auf diesen sattelte am nächsten Tag ein Feuerwerk von Fachvorträgen auf. Durch das Programm führte erneut der bekannte Fernsehmoderator Jochen Breyer.

Stimmungsvolles Get-Together in schickem Industrieambiente

GTÜ ist gut aufgestellt

Welche Faktoren prägen die aktuelle Zeit? Dr. Phillip Schuricht, Geschäftsführer der FSD Systemdaten GmbH, skizzierte Rahmenbedingungen. Eine komplexe, schnelllebige Ära, dazu eine Verkehrs- und Mobilitätswende, der Schwenk hin zu nachhaltigen Energieträgern: Das sind einige Anforderungen. Die GTÜ sieht er gut aufgestellt: Zusammen mit ihren selbständigen Partnern sei sie in der Lage, Know-how in die Zukunft zu führen und das Prüfwesen weiterhin nachhaltig zu prägen. Moderne Prüftechnik für heutige Fahrzeuge mit erheblicher Digitaltechnik und sicherheitsrelevanten Softwarefunktionen sowie die Integration von Elektrofahrzeugen und solchen mit alternativen Antrieben in den Alltag: Diesen und weiteren Themen widmete sich Schuricht gemeinsam mit Marco Oehler, Technischer Leiter der GTÜ. Johannes Pienau, Leiter des Technischen Dienstes, und Daniel Laplant, Leiter IT-Security bei ATEEL, referierten zur Gefahr von Hackerangriffen auf moderne, vernetzte Autos und unterstrichen die Notwendigkeit entsprechender Sicherheitsmaßnahmen, damit weder komplette Fahrzeuge noch einzelne Komponenten von Unbefugten beeinflusst werden können.

Thema „HU der Zukunft“: Marco Oehler und Dr. Phillip Schuricht

Digitalisierung bietet Chancen

Die GTÜ leiste einen aktiven Beitrag zur Verkehrssicherheit – das war eine zentrale Aussage von Guido Zielke, Ministerialdirektor im Bundesministerium für Digitales und Verkehr. Das Geschäft sei ständig in Bewegung: Die Partikelmessung sei gerade eingeführt worden, Fahrerassistenzsysteme stellen gleichfalls frische Anforderungen. Die Digitalisierung präge das Prüfwesen auch direkt – etwa über digitale Berichte der Hauptuntersuchung, die idealerweise europaweit abrufbar sein sollten.

Technik prägt den Alltag

Technik werde auf vielfältige Weise das Marktgeschehen in den kommenden zehn Jahren prägen: Das war eine Kernaussage des Zukunftsforschers Sven Gabor Janszky. Künstliche Intelligenz (KI) werde zusätzliche Impulse geben und etwa für eine Automatisierung von Routinetätigkeiten sorgen. Das schafft Raum, um neue Ideen zu verwirklichen.

Mit Flexibilität in die Zukunft

Die geballte Kompetenz der GTÜ fehlte natürlich nicht auf dem Bundeskongress. Die Geschäftsführung setzte dort vielfältige Akzente, ein Auszug: Rekordmonat Juni mit mehr als 500.000 Hauptuntersuchungen und ein Marktanteil von 16 Prozent, im ersten Halbjahr 33.000 Genehmigungsbegutachtungen des Technischen Dienstes und somit eine Steigerung von 17 Prozent: Dr. Frederik Schmidt nannte wichtige Erfolgsindikatoren des Unternehmens. Die GTÜ reagiere mit moderner Prüftechnik auf Zuwächse und gestalte die Zukunft über Engagement in mehr als 40 Gremien und Arbeitsgruppen. Gabriele Schmidt-Rauße beschrieb unter anderem eins von vier neuen Kompetenzcentern, die GTÜ-Partner in ihrer täglichen Arbeit unterstützen: Partnermarketing inklusive Personalmanagement, damit GTÜ-Partner aktiv qualifizierte Mitarbeiter gewinnen und halten. Thomas Emmert stellte die drei weiteren Kompetenzcenter vor: Marktanalysen, damit Partner das Potenzial ihrer Prüfstelle besser ausschöpfen oder eine Expansion vorbereiten können; Musterbaupläne für neue Prüfstellen; und das Begleiten von Unternehmensnachfolgen. Zahlreiche Informationen für die gut 400 Menschen im Saal – sie spendeten anerkennenden Applaus. Und stellten spannende Fragen in der Podiumsdiskussion am Nachmittag.

Die GTÜ-Geschäftsführung (v.l.: Dr. Frederik Schmidt, Thomas Emmert, Gabriele Schmidt-Rauße)

Inspiriert Ideen umsetzen

Zum Abschluss machte Motivations-Coach Dr. Stefan Frädrich in seiner Keynote deutlich, wie wichtig es sei, aus der Komfortzone zu kommen, um Herausforderungen des Lebens anzunehmen, ob als Unternehmer oder als Arbeitnehmer. Denn das setze Motivation frei und eröffne damit Spielräume, um Ideen umzusetzen. Ein geballter Informationstag – der aber damit noch lange nicht zu Ende war. Denn ein Festabend rundete das Jahrestreffen der GTÜ ab.